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PoliPedia.at: Die multimediale Wiki-Plattform zu den Themen Demokratie, Politik und Partizipation.
Storytelling
Parlamentsführung für Erasmus Studenten
Erasmus bedeutet, wider die Klischees, nicht nur Party machen. Das Erasmus Student Network an der Uni Wien organisierte am 25. November eine Führung durch das Parlament. Ganz besonders daran war, dass ein Abgeordneter, Dr. Harald Walser von den Grünen, den Erasmus Studenten durch das Parlament führend vieles erzählte. Die Erasmus Gruppe konnte viel sowohl über das Parlament als Gebäude, als auch über das Parlament als Institution erfahren.
Deshalb war Parlament Führung spannend nicht nur für den, die an Politik interessiert sind. Das Gebäude an sich ist definitiv sehenswert. Der Parlamentbesuch ist eine gute Gelegenheit um zu erfahren was Historismus, der so ein wichtiger Stil in Wien war, in der Architektur bedeutet.
Das von Theophil von Hansen errichtete Gebäude am Ring wirkt sehr monumental.
Es ist faszinierend zu erfahren wie viel Symbolik mit jeder Skulptur oder Gemälde verbunden ist. Gegenwärtig sind antike Symbole für viele Leute nicht mehr klar. Das vor dem Parlament stehende Denkmal einer Frau in Rüstung werden nur manche Leute als Athene, die Göttin der Weisheit, des Kriegs, der Künste und Wissenschaften, identifizieren können.

Aber am interessantesten ist die Innere vom Parlament. Die Säulenhalle ist sehr eindrucksvoll. Die Idee des Architekten den Raum so zu schaffen, dass es Abgeordnete von Herrenhaus und Abgeordnetenhaus zusammenführte und so die Kommunikation begünstigte, finde ich bedeutend. Es zeigt wie die Architektur im Zusammenhang mit dem politischen System steht.
Den größten Eindruck machte auf mich zweifellos der Sitzungssaal des ehemaligen Abgeordnetenhauses. Er erinnert eher ein Theater als einen Platz wo Politik gemacht wird. Besonders beeindruckend ist das Glasdach und Dekoration der Wände. In den Pulten gibt es noch Hohlräume für das Tintenfass. Jetzt trifft sich in diesem Saal die Bundesversammlung.

Von Harald Walser wurden die Studenten informiert, dass die Sitzungen, die im 19. Jahrhundert in diesem Saal stattgefunden hatten, oft nicht besonders sachlich waren, weil Abgeordneten politische Vorgänge behindert hatten, zum Beispiel stellten zu viele Anfragen an der Regierung. Kommunikation war in so einem multinationalen Parlament ziemlich schwierig, weil viele Nationen eigentlich keine Mitglieder von Österreich-Ungarn sein wollten.
Doch, Mitglieder des Abgeordnetenhauses waren viele Politiker, die nach Zerfall von Österreich-Ungarn in eigenen Ländern wichtige Rollen spielten – zum Beispiel Alcide De Gasperi aus Italien, Tomáš Masaryk aus Tschechoslowakei und Ignacy Daszy?ski, der jahrelange Präsident der Sejm (der ersten Kammer des polnischen Parlaments), und Wincenty Witos, der dreimal Premierminister war, aus Polen, meinem Heimatland. Im Abgeordnetenhaus hatten diese Politiker Erfahrung gewonnen, die sie später, zur Bildung der Demokratie in ihren eigenen Ländern, nutzen konnten. Die Erasmus Gruppe erfuhr auch, dass Kaiser Franz Josef ein Gegner der Demokratie war und das Parlament nie besuchen wollte.
Der Sitzungssaal des Nationalrates steht ästhetisch in großem Kontrast zum Sitzungssaal des ehemaligen Abgeordnetenhauses. Die Studenten haben auch die Interpretation der Bundeswappensymbolik kennen gelernt. Was ich aus polnischer Perspektive interessant fand, ist dass die Österreicher nicht als eine Einheit dargestellt werden, weil jede Klasse eigene symbolische Repräsentation in dem Bundeswappen hat – die Bauern die Sichel, die Arbeiter den Hammer und das Bürgertum die Krone.
Gesprengten Ketten wurden in 1945 hinzugefügt als Symbol von Befreiung von Nationalsozialismus, aber wie unterstrich Walser, der Historiker ist, Österreich hat die Vergangenheit nicht genug aufgearbeitet und manche Leute betrachten bis heute das Land nur als erste Opfer Hitlers, ohne Rücksicht daran zu nehmen, dass relativ viele Personen den Nationalsozialismus unterstützt hatten.

Harald Walser erzählte den Studenten auch über ein paar Besonderheiten des österreichischen Parlaments und der Politik. Normalerweise ist die Sitzverteilung der Parteien im Parlament von am meisten linksorientierten zu am meisten rechtsorientierten eingeordnet. Aber im Nationalrat sitzt die Grüne Partei zwischen FPÖ und BZÖ. Am überraschendsten war für mich die Information, dass manche Österreicher nicht sicher ist auf welche historischen Ereignisse sich der Nationalfeiertag bezieht.
Dank der Führung konnten Erasmus Studenten ein grandioses Gebäude besuchen, erfahren wie sich die österreichische Demokratie entwickelt hatte, und sowohl positive Phänomene und Traditionen als auch politische Probleme in Österreich kennen lernen.
Deshalb war Parlament Führung spannend nicht nur für den, die an Politik interessiert sind. Das Gebäude an sich ist definitiv sehenswert. Der Parlamentbesuch ist eine gute Gelegenheit um zu erfahren was Historismus, der so ein wichtiger Stil in Wien war, in der Architektur bedeutet.
Das von Theophil von Hansen errichtete Gebäude am Ring wirkt sehr monumental.
Es ist faszinierend zu erfahren wie viel Symbolik mit jeder Skulptur oder Gemälde verbunden ist. Gegenwärtig sind antike Symbole für viele Leute nicht mehr klar. Das vor dem Parlament stehende Denkmal einer Frau in Rüstung werden nur manche Leute als Athene, die Göttin der Weisheit, des Kriegs, der Künste und Wissenschaften, identifizieren können.
Aber am interessantesten ist die Innere vom Parlament. Die Säulenhalle ist sehr eindrucksvoll. Die Idee des Architekten den Raum so zu schaffen, dass es Abgeordnete von Herrenhaus und Abgeordnetenhaus zusammenführte und so die Kommunikation begünstigte, finde ich bedeutend. Es zeigt wie die Architektur im Zusammenhang mit dem politischen System steht.
Den größten Eindruck machte auf mich zweifellos der Sitzungssaal des ehemaligen Abgeordnetenhauses. Er erinnert eher ein Theater als einen Platz wo Politik gemacht wird. Besonders beeindruckend ist das Glasdach und Dekoration der Wände. In den Pulten gibt es noch Hohlräume für das Tintenfass. Jetzt trifft sich in diesem Saal die Bundesversammlung.
Von Harald Walser wurden die Studenten informiert, dass die Sitzungen, die im 19. Jahrhundert in diesem Saal stattgefunden hatten, oft nicht besonders sachlich waren, weil Abgeordneten politische Vorgänge behindert hatten, zum Beispiel stellten zu viele Anfragen an der Regierung. Kommunikation war in so einem multinationalen Parlament ziemlich schwierig, weil viele Nationen eigentlich keine Mitglieder von Österreich-Ungarn sein wollten.
Doch, Mitglieder des Abgeordnetenhauses waren viele Politiker, die nach Zerfall von Österreich-Ungarn in eigenen Ländern wichtige Rollen spielten – zum Beispiel Alcide De Gasperi aus Italien, Tomáš Masaryk aus Tschechoslowakei und Ignacy Daszy?ski, der jahrelange Präsident der Sejm (der ersten Kammer des polnischen Parlaments), und Wincenty Witos, der dreimal Premierminister war, aus Polen, meinem Heimatland. Im Abgeordnetenhaus hatten diese Politiker Erfahrung gewonnen, die sie später, zur Bildung der Demokratie in ihren eigenen Ländern, nutzen konnten. Die Erasmus Gruppe erfuhr auch, dass Kaiser Franz Josef ein Gegner der Demokratie war und das Parlament nie besuchen wollte.
Der Sitzungssaal des Nationalrates steht ästhetisch in großem Kontrast zum Sitzungssaal des ehemaligen Abgeordnetenhauses. Die Studenten haben auch die Interpretation der Bundeswappensymbolik kennen gelernt. Was ich aus polnischer Perspektive interessant fand, ist dass die Österreicher nicht als eine Einheit dargestellt werden, weil jede Klasse eigene symbolische Repräsentation in dem Bundeswappen hat – die Bauern die Sichel, die Arbeiter den Hammer und das Bürgertum die Krone.
Gesprengten Ketten wurden in 1945 hinzugefügt als Symbol von Befreiung von Nationalsozialismus, aber wie unterstrich Walser, der Historiker ist, Österreich hat die Vergangenheit nicht genug aufgearbeitet und manche Leute betrachten bis heute das Land nur als erste Opfer Hitlers, ohne Rücksicht daran zu nehmen, dass relativ viele Personen den Nationalsozialismus unterstützt hatten.
Harald Walser erzählte den Studenten auch über ein paar Besonderheiten des österreichischen Parlaments und der Politik. Normalerweise ist die Sitzverteilung der Parteien im Parlament von am meisten linksorientierten zu am meisten rechtsorientierten eingeordnet. Aber im Nationalrat sitzt die Grüne Partei zwischen FPÖ und BZÖ. Am überraschendsten war für mich die Information, dass manche Österreicher nicht sicher ist auf welche historischen Ereignisse sich der Nationalfeiertag bezieht.
Dank der Führung konnten Erasmus Studenten ein grandioses Gebäude besuchen, erfahren wie sich die österreichische Demokratie entwickelt hatte, und sowohl positive Phänomene und Traditionen als auch politische Probleme in Österreich kennen lernen.