Sozialstaatsfinanzierung
„Der Sozialstaat sichert die sozial Schwachen gegen wirtschaftliche und soziale Risiken ab, von Arbeitslosigkeit über Krankheit und Arbeitsunfähigkeit im Alter. Damit bietet er Sicherheit. … Der Sozialstaat ist ein erster Schritt Richtung Chancengleichheit der Armen mit den Reichen.“
(Marterbauer 2011)
Der Grundgedanke des Sozialstaates ist Solidarität. Alle Bürger und Bürgerinnen profitieren irgendwann ein Mal vom Sozialstaat, aber zu unterschiedlichen Zeitpunkten ihres Lebens. Daher zahlen sie in Zeiten in denen sie über ein gesichertes Einkommen verfügen in die Sozialversicherung ein – und können sich im Zweifelsfalle darauf verlassen, wenn sie zum Beispiel alt, krank oder arbeitslos werden, auf eben diese Versicherung zurückgreifen zu können. Daher ist jeder einmal Nettozahler und Nettoempfänger. Durch die Aufteilung der Beiträge auf möglichst viele Bürger und Bürgerinnen werden das Risiko und damit die individuellen Kosten durch den Sozialstaat minimiert. Finanziert wird der Sozialstaat zu einem Großteil aus den Versicherungsbeiträgen der ArbeitgeberInnen, ArbeitnehmerInnne sowie der Selbstständigen und PensionistInnen, außerdem gibt es Zuschüsse aus den Steuerleistungen der BürgerInnnen.
Wichtig: Der Sozialstaat zeichnet sich nicht nur durch Geldleistungen (z.B. Arbeitslosengeld) aus. Auch Sachleistungen (z.B. Krankenversorgung, Kindergärten etc.) sind für alle Bevölkerungsschichten zugänglich. Dadurch wird ein weiterer Beitrag zur Verteilungsgerechtigkeit geleistet, da v.a. für mittlere und untere Bevölkerungsgruppen solche Sachleistungen ansonsten kaum erschwinglich wären.
Quellen
Marterbauer, Markus: Zahlen bitte! Die Kosten der Krise tragen wir alle. Deuticke 2011.
Mayrhuber, Christine:Die Ökonomie des Sozialstaates – Standort der Finanzierungsfrage. WISO 1/2002.
http://www.statistik.at/web_de/static/ergebnisse_im_ueberblick_finanzierung_der_sozialausgaben_020178.pdf (11.12.2013)
http://www.statistik.at/web_de/static/ergebnisse_im_ueberblick_ausgaben_fuer_sozialleistungen_020175.pdf (11.12.2013)
http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&init=1&language=de&pcode=tps00098&plugin=1 (11.12.2013)