ÖVP
Österreichische Volkspartei (ÖVP)
Bundesparteiobmann: Michael Spindelegger
Die österreichische Volkspartei (kurz ÖVP) wurde am 17. April 1945, noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs, gegründet. Die ÖVP sieht sich als eine bürgerliche Volkspartei, die von Anfang an nicht nur verschiedene Berufsgruppen, sondern auch verschiedene ideologische Strömungen (Konservatismus, Liberalismus, christliche Soziallehre) in sich vereint. Demgemäß verstand sich die ÖVP seit jeher als breite Zentrumspartei, welche die Interessen möglichst vieler Bevölkerungsschichten in Einklang zu bringen weiß.
Im Unterschied zu anderen Parteien ist die ÖVP weniger zentral organisiert, d.h., die einzelnen Landesparteien genießen stärkere Unabhängigkeit und haben einen größeren Einfluss auf die Bundespartei. Die bedeutendsten innerparteilichen Gruppen der ÖVP sind die drei „klassischen“ Bünde: Bauernbund, Wirtschaftsbund und ÖAAB. Politische Karrieren erfolgen, mit wenigen Ausnahmen, über die Bünde. Die große Spannweite der verschiedenen politischen Kräfte innerhalb der ÖVP spiegelt ihren Status als breit aufgestellte Volkspartei wider.
Laut ihrem Grundsatzprogramm vertritt die ÖVP Freiheit, Verantwortung, Leistung, Sicherheit und die Eigenverantwortung vor staatlichem Eingreifen. Die ÖVP will sich dadurch von den SozialdemokratInnen durch ihr starkes Leistungsbekenntnis und von den Liberalen durch ihr Solidaritätsbewusstsein abgrenzen.
Inhaltlich ist die ideologische Ausrichtung der heutigen ÖVP als „konservativ-liberal“ zu bezeichnen. Einerseits wird (im politischen Konservatismus) die Wichtigkeit des Staates als ordnende Instanz anerkannt, andererseits vertrat die ÖVP, vor allem in den letzten Jahrzehnten, eine Wirtschaftpolitik mit geringeren staatlichen Eingriffen.
Quellen:
- Forum Politische Bildung (Hg.): Institutionen im Wandel. (Informationen zur politischen Bildung, Bd. 13)
- Dachs/Gerlich u. a. (Hg.): Politik in Österreich. Das Handbuch.
- www.oevp.at